Teilhabe ist Menschenrecht

Teilhabe ist nicht verhandelbar.
Und doch wird sie gerade verhandelt – auf höchster politischer Ebene.

Wenn Kürzungen drohen und wenn Menschenrechte unter Druck geraten,
dann reicht es nicht mehr, ein bisschen lauter zu werden.

Dann müssen wir unbequem sein. Und klar. Und laut.

#TeilhabeIstKeinLuxus – warum jetzt Haltung zählt

Der Hashtag #TeilhabeIstKeinLuxus steht gerade für mehr als eine Petition – er ist eine unüberhörbare Stimme für Teilhabe.
Über 220.000 Menschen haben bereits unterschrieben, weil sie spüren: Hier geht es nicht um „Zusatzleistungen“, geschweige denn um Luxus. Es geht um Grundrechte.

Auslöser war eine Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz beim Kommunalkongress. Er bezeichnete die steigenden Ausgaben für Eingliederungshilfe und Jugendhilfe als „nicht länger akzeptabel“ und sprach von „jährlichen Kostensteigerungen von bis zu zehn Prozent“.

Diese Darstellung klingt dramatisch – ist aber fachlich verkürzt und gefährlich irreführend.

Die Realität sieht anders aus, anbei nur Auszüge:

  • Gesetzliche Verpflichtungen: Die UN-BRK und das BTHG sichern Menschen mit Behinderung verbindliche Rechte auf Teilhabe. Die Umsetzung dieser Rechte ist politisch gewollt – sie sind keine „Luxusleistungen“.

  • Tarifsteigerungen & Fachkräftesicherung: Deutliche Lohnerhöhungen im TVöD und anderen Tarifverträgen waren notwendig, um Mitarbeitende zu halten, Qualität zu sichern und Versorgung stabil zu gestalten.

  • Allgemeine Preisentwicklung: Die hohen Teuerungsraten in den Jahren 2022/23 wirken bis heute nach. Auch wenn die Inflation inzwischen stabiler ist, sind die gestiegenen Kosten in allen Leistungsbereichen deutlich spürbar.

Diese Entwicklungen zeigen klar: Wir reden hier nicht über freiwillige Leistungen, sondern über gesetzlich verankerte Rechte.

Wer diese Kosten infrage stellt, stellt die Umsetzung der UN-BRK infrage – und damit das Versprechen, dass Teilhabe kein Privileg ist, sondern ein Anspruch.

Teilhabe wird plötzlich zur Verhandlungsmasse.

Der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK), einer der größten Selbstvertretungsverbände in Deutschland, ruft deshalb zur Demo am 9. September 2025 vor dem Kanzleramt auf.
Diese Demo ist kein Symbol. Sie ist ein Signal:
Wir sind viele. Wir sind laut.
Und wir lassen nicht zu, dass an Teilhabe-Rechten gespart wird.

Die, die kaum gehört werden – und warum wir gemeinsam hinschauen müssen

Diese Petition betrifft weitaus mehr Menschen, als viele vermutlich zunächst denken werden.
Sie betrifft auch diejenigen, deren Stimme oft leise bleibt – Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, damit ihre Rechte nicht nur auf dem Papier bestehen.

Darunter sind Menschen, die keine starke Lobby haben.
Menschen ohne Familien, die für sie eintreten können.
Menschen, deren Angehörige selbst an ihre Grenzen kommen oder Unterstützung nicht einfordern können.
Und Menschen, deren Bedarfe so komplex sind, dass sie im Alltag leicht übersehen werden.

Genau deshalb ist der Auftrag klar:
Das BTHG und die UN-BRK sichern allen Menschen das Recht, individuell unterstützt zu werden – damit Teilhabe in allen Lebensbereichen möglich wird:

  • beim Wohnen

  • beim Arbeiten

  • bei Bildung und Kommunikation

  • bei Freizeit, Mobilität und gesellschaftlicher Zugehörigkeit

Doch noch immer sind viele dieser Menschen zu wenig sichtbar – nicht, weil jemand bewusst wegschaut, sondern weil unsere Systeme und Routinen sie leicht übersehen.

Diese Petition erinnert uns daran, dass wir gemeinsam genauer hinschauen müssen.
Es geht nicht um Schuld und nicht um Vorwürfe.
Es geht darum, Menschen zu sehen, ihre Perspektiven ernst zu nehmen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass ihre individuellen Bedarfe wahrgenommen und gedeckt werden.

Jetzt ist die Zeit, diese Menschen wirklich in den Mittelpunkt zu rücken.

Gemeinsam gestalten – ondela als Partnerin für echte Teilhabe

Die Petition macht deutlich, wie groß die Sorge ist, dass Teilhabe-Leistungen zur Verhandlungsmasse werden.
Die Aussagen von Bundeskanzler Merz über angeblich „inakzeptable Kostensteigerungen“ haben viele verunsichert – und sie betreffen direkt die Menschen, deren Rechte wir gemeinsam mit Ihnen sichern müssen.

ondela versteht sich dabei als Partnerin an Ihrer Seite.
Wir begleiten Träger, Einrichtungen und Organisationen dabei, Teilhabe wirksam umzusetzen – indem wir Fachlichkeit stärken, Mitarbeitende befähigen und die Perspektiven der Menschen mit Behinderung sichtbar machen.

Genau dafür schaffen wir Räume wie den ondela-Kongress im November 2025:
Hier greifen wir die aktuellen Herausforderungen auf – von den politischen Debatten bis zu den praktischen Fragen im Alltag der Eingliederungshilfe.
Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen, die gestalten wollen und die Haltung zeigen.
Gemeinsam entwickeln wir Ideen, Perspektiven und Lösungen, wie Teilhabe gesichert und weitergedacht werden kann.

Wir können die Herausforderungen nicht kleinrechnen – aber wir können sie gemeinsam anpacken. Mit Mut, Haltung und der Kraft vieler Perspektiven.